Leere...

...obwohl ich eigentlich das Gefühl hatte, es habe mir zugestanden. Es war halt für viele nur ein Baum aber noch immer bin ich sehr unglücklich. War einfach ein Familienmitglied. Nun ist es da so leer und sonnig und plötzlich muss ich mir - zum ersten Mal überhaupt - Gedanken über eine Vorgartengestaltung machen. Eigentlich auch eine Chance, das einzige sonnige Fleckchen des Grundstücks bienenfreundlich zu gestalten.

Inzwischen habe ich ja schon nach einem würdigen Nachfolger gesucht wenngleich ich weiss, dass ich ihn niemals wieder bekomme. Unter https://www.klimawandelgehoelze.de habe ich viele interessante Tipps für bienenfreundliche und klimagerechte Alternativen zur Kastanie gefunden. Viele raten auch zur klassischen (Silber)Linde... aber tatsächlich muss man sich angesichts der enormen Kosten des Erhalts eines Großbaums und komplett ausbleibenden Anerkennung durch die Gesellschaft wirklich fragen, ob man dafür noch die Kraft aufbringen mag. Diverse Tausend Euro hatte mich der Baum gekostet und im Gegensatz zum Schornsteinfegergutachten waren die Baumgutachten steuerlich nicht mal als haushaltsnahe Dienstleistungen absetzbar. Stattdessen wird man unter enormen Verkehrssicherungs- und Haftungsdruck gesetzt und darf das Laub kostenpflichtig in Mini-Säcken bei der BSR entsorgen. Als Großbaumbesitzer bekommt man allenfalls Vorwürfe ob des Laubes oder besorgte Nachfragen ob denn alles sicher sei... Anerkennung oder gar ein Danke schön fürs Nicht-tot-pflegen durch regelmäßigen Baumschnitt wie das leider oft zu beobachten ist, bekommt man leider nie. Dafür eher Tipps, wie man sich mit Kupfernägeln oder ähnlichem des Baumes entledigen könne.

Kurzum: Großbäume sind in der Stadt einfach nicht gewollt obwohl der Klimawandel uns den Schatten bald sehr vermissen lassen wird. Obwohl es dringend Kühlung braucht, kann sich praktisch nur das Land Bäume leisten. Echt blöd ist das!

Trauerbewältigung also noch nicht abgeschlossen...

 

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